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Wenn in antiken Möbeln der Wurm drin ist… (Holzwurmbekämpfung)
„Der frühe Vogel fängt den Wurm“ - so sagt bekanntlich der Volksmund. Aber wie fängt man einen Holzwurm, der es sich im heimischen Kleiderschrank oder der antiken Kommode mitsamt seiner Großfamilie gemütlich gemacht? Abwarten, Tee trinken und darauf hoffen, dass die Gesellschaft der Holzwürmer nach einiger Zeit ein neues Edelholz in der Nachbarschaft aufsucht, ist an dieser Stelle alles andere als angebracht. Denn die gefräßigen Untermieter scheuen nicht davor, innerhalb kürzester Zeit Unmengen an Holz zu vertilgen sowie unzählige Löcher und Tunnelsysteme anzulegen. Der ungeliebte Schädling verbreitet sich in Windeseile und befällt nach und nach die hölzernen Möbelstücke und das Dachgebälk. Handeln Sie also, noch bevor Gevatter Holzwurm allzu großen Schaden angerichtet hat.
Bildquelle: holzfragen.de/
Wenn in antiken Möbeln also der Holzwurm drin ist, gilt es, schnell zu handeln, bevor sich die Holzschädlinge den Bauch vollgeschlagen haben. Aber was ist zu tun, um den ungebetenen Gast wieder loszuwerden? Das Team von Antik-Hof Schied stellt ein paar Lösungsmöglichkeiten vor:
Die chemische Bekämpfung
Der Kampf gegen den Holzwurm mit chemischen Mitteln ist eine radikale, aber zugleich umweltschädliche Methode, die sich mitunter auch negativ auf die Gesundheit des Menschen auswirken kann. Auch die Möbel können einen Schaden davontragen. Absolut ungeeignet ist die chemische Behandlung von bereits restaurierten antiken Möbelstücken, da sich die Oberfläche und die Farbe des behandelten Holzes unter Umständen verändern können. Generell raten wir von der Bekämpfung des Holzwurms mit Chemie ab. Wer dennoch diese Radikalkur anwenden möchte, sollte sich allerdings unbedingt die Meinung eines Fachmanns einholen.
Bildquelle: hausgarten.net
Die thermische Behandlung
Bei dieser über 60 Jahre alten Methode wird das Möbelstück in einer Wärmekammer durch Heißluft auf über 55°C erhitzt. Durch diese Hitzeeinwirkung sterben die Holzwürmer mitsamt Eiern und Larven. Der Holzwurm besteht zum Größten Teil aus Eiweiß, welches ab einer Temperatur von 46°C beginnt zu denaturieren. Bei der thermischen Behandlung entscheidet der Erfolg, ob alle Bereiche des zu behandelnden Holzes die geforderte Temperatur erreichen, ansonsten besteht die Gefahr, dass einzelne Würmer oder deren Nachkömmlinge überleben können. Diese Methode der Schädlingsbekämpfung gilt als sicher und umweltfreundlich. Größter Nachteil ist, dass man die von Holzwürmern befallenen Möbel und Antiquitäten zu einer Wärmekammer beim Fachmann transportieren muss.
Die Kältetherapie
Eine weitere Möglichkeit, den Holwürmern den Gar auszumachen, ist die sog. Kältetherapie. Hierbei wird das betroffene Möbelstück gut verpackt und in ein Kühlhaus gestellt. Bei hohen Minustemperaturen sterben die Würmer, Larven und Eier ab. Empfohlen werden Minusgrade von ca. -18°C. Allerdings besteht das Restrisiko, dass feuchte Hölzer durch den starken Frost Risse und sonstige kleinere Schäden davontragen können. Ansonsten ist die Kältetherapie, genau wie die thermische Behandlung, eine umweltfreundliche Methode.
Falls Sie sich unsicher sind, was genau zu tun ist, wenn in einem Ihrer Möbel der Wurm drin ist, können Sie uns gern kontaktieren. Wir beraten Sie gern!
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