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      Artikel in Zuhause.de: Mit Jürgen Schied - Inhaber von Antik-Hof Schied 
    
  
  
  
  Thema des Artikels: 
Antike Wohnaccessoires schaffen rustikale Atmosphäre
Von: Karin Henjes -Journalistin von Zuhause.de
Restauration statt Transformation
Karin Henjes -Journalistin von Zuhause.de "  Was Respekt vor alten  Dingen ist, weiß Jürgen Schied aus Kornwestheim  sehr genau. Vor zwanzig  Jahren begann er damit, Wohngegenstände mit  Patina zu erneuern und  weiterzuverkaufen. Der gelernte Restaurator kann  sich noch gut an eine  Modewelle vor zehn Jahren erinnern, als  wohlhabende Landhausliebhaber  sich aus Wagenrädern Couchtische und  andere gewagte Konstruktionen bauen  ließen." 
Antwort: Jürgen Schied - Inhaber von Antik-Hof Schied
"  Das passiert heute eigentlich nicht mehr. Heute ist man eher daran   interessiert, alte Dinge wieder instandzusetzen und sie ihrer Form   entsprechend zu nutzen", weiß Schied. 
So behalten historische   Gegenstände ihre Ursprünglichkeit und bleiben authentisch. Historische   gusseiserne Pfannen an der Wand, ein nostalgisches Bügeleisen mit   Holzkohleeinschub auf der Kommode oder ein alter Sandsteintrog als wild   bepflanzter Blickfang im Garten - viele Gegenstände aus vergangenen   Zeiten sind schon aus sich selbst heraus Zierde genug. 
Die alte Zinkgießkanne als Blumenvase
Ein weiteres Beispiel hierfür ist auch die alte Schneiderkanne. Das graue verzinkte Standardmodell, das man zu diesem Begriff automatisch im Kopf hat, kann eine lange handwerkliche Herkunftsgeschichte vorweisen. Seit 1876 in Stuttgart von dem Unternehmen Schneider in unterschiedlichen Formen produziert und im Einfüllbereich graviert, wird die Kanne heute von Kennern gesucht und geliebt. "Wenn Sie solch ein Modell finden, dann versuchen Sie ja nicht, seine Oberfläche aufzupolieren", warnt Jürgen Schied. "Bewahren Sie die Patina!"
Reinigen Sie das gute Stück  vorsichtig mit einem feuchten Lappen. Wollen Sie das Gefäß bepflanzen,  so reicht diese Behandlung bereits - im Handumdrehen haben Sie ein  originelles, rustikales Element in Ihr Heim gebracht. Wenn Sie die  Gießkanne allerdings als Vase benutzen möchten, sollten Sie nach kleinen  Lecks und Löchern suchen. "Solche Stellen sind zunächst behutsam mit  entsprechenden Mitteln von Kalk zu befreien", empfiehlt Schied. Danach  werden die undichten Stellen mit Lötkolben und Lötzinn repariert. Ein  üppiger Blumenstrauß in die Kanne, fertig ist der ländlich rustikale  Look!
Ein historischer Gussofen schafft rustikale Landhaus-Atmospäre
Es kann aber auch gern etwas Größeres sein. Als eindrucksvoller Mittelpunkt einer Stadt- und Landwohnung gelten alte Eisenherde und -öfen. Wer einen solchen beim Trödel gefunden oder ihn geerbt hat, lässt ihn am besten von einem Kenner begutachten. Hat man es mit wertvollen Prunk- oder Jugendstil-Gussöfen zu tun, so sollten diese vom Fachmann restauriert werden. Schöne, aber wertmäßig unspektakuläre Öfen lassen sich hingegen auch problemlos vom geschickten Laien aufarbeiten.
"Zunächst  muss der Rost weg", erklärt Jürgen Schied. Je nach Dicke des Belags  arbeitet man im ersten Schritt mit Drahtbürste oder  Bohrmaschinenaufsatz, um die Oberfläche im zweiten Schritt mit  Schmirgelpapier zu glätten. Im dritten Schritt wird eine rosthemmende  Grundierung aufgebracht. "Zuletzt kommt die traditionelle Ofenschwärze",  ergänzt Schied. Ein solchermaßen wiederhergestellter Ofen sollte als  Blickfang eines Raums inszeniert werden. Besonders gut machen sich  darauf wuchernde Grünpflanzen wie Farne oder ein herabhängender Efeu.
Der antike Waschtisch
Ein wunderbar rustikales Ambiente lässt sich auch mit einem alten Waschtisch schaffen. Es gibt ihn mit abnehmbarem Spiegelaufsatz und Unterschrank, als schlichtes Tischgestell oder in der Optik einer umrandeten Kommode. Meist bestehen die alten Stücke aus Holz oder furniertem Holz. Sieht die Patina nicht würdevoll, sondern vergammelt aus, müssen auch diese Funde neu bearbeitet werden.
Der Waschtisch aus Massivholz sollte gereinigt, mit Schmirgelpapier oder Schwingschleifer abgeschliffen und dann je nach Geschmack geölt, lackiert oder auch farbig angemalt werden. Fehlen im furnierten Exemplar kleine Stücke der Oberfläche, so lassen diese sich mit neuen Furnierstücken ergänzen. Wer keine Investition scheut, kann auf den Tisch eine neue Marmorplatte setzen lassen und diesen, mit einer neuen Schüssel bestückt, sogar wieder als Waschtisch nutzen. Schön machen sich darauf - zum Beispiel im Schlafzimmer - auch alte, emaillierte Waschschüsseln und -kannen.
(Quelle: Magazin Zuhause.de)

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